Was ist eine Tendopathie?
Tendopathie ist die Bezeichnung für Sehnenprobleme, die von Schmerzen oder Schwellungen begleitet werden. Sehnen sind die Bänder aus Faserbindegewebe, mit denen Muskeln an den Knochen befestigt sind. Beim Anspannen oder Lockern eines Muskels übertragen die Sehnen die Kraft des Muskels auf die Knochen, um eine Bewegung zu ermöglichen. Sehnen bestehen aus Bündeln von Kollagenfasern, die in einer seilartigen Struktur angeordnet sind. Die Flexibilität und Stärke des Kollagen sorgt dafür, dass Sehnen sehr schlagfest sind. Eine Tendopathie (Sehnenreizung) kommt in der Allgemeinbevölkerung häufig vor, insbesondere bei Menschen, die Sport treiben und sich körperlich betätigen. Tendopathien werden üblicherweise von einer Überanstrengung oder Belastung der Sehne verursacht. Die Symptome sind unter anderem:
- Schmerzen oder Empfindlichkeit
- Steifheit oder Schwierigkeiten bei der Bewegung des Gelenks
- ein Gefühl des Reibens bei der Bewegung des Gelenks
Was ist der Unterschied zwischen Tendinitis und Tendinose?
Die häufigste Form einer Tendopathie ist eine Tendinose (Sehnenriss) - eine chronische Verletzung, die aufgrund einer Verschlechterung des Zustands der Kollagenfasern in der Sehne schleichend auftritt. Der Schaden wird nur unzureichend behoben und führt zur Bildung von Narbengewebe aufgrund der unterbrochenen Sehnenstruktur. Im Gegensatz dazu bezieht sich Tendinitis (Sehnenentzündung) auf akute Sehnenverletzungen, die kurzzeitig auftreten und durch eine Entzündung der Sehne gekennzeichnet sind. Die Unterscheidung zwischen chronischer oder akuter Tendopathie ist wichtig, da die Art der Behandlung dadurch beeinflusst werden kann. Ihr behandelnder Arzt sollte dies mithilfe einer Ultraschalluntersuchung feststellen können.
Wie wird eine Tendopathie behandelt?
Als optimaler Behandlungsansatz wird ein multidisziplinärer Ansatz betrachtet, der Physiotherapie und pharmakologische Behandlung verbindet.1 Eine herkömmliche Behandlung für akute oder chronische Tendopathie, wie etwa Tendinose stützt sich üblicherweise auf Ruhe, entzündungshemmende Medikamente und Physiotherapie. Die pharmakologische Behandlung einer Tendopathie, der Einsatz oraler nicht-steroider entzündungshemmender Medikamente (NSAID) oder eine Kortikosteroide-Injektion sollen mit Bedacht eingesetzt werden. Derartige Behandlungen bieten nur kurzzeitige Linderung und behandeln nicht die zugrunde liegenden Ursachen der Schmerzen. Sie können zudem einen negativen Einfluss auf den Heilungsprozess haben. Kortikosteroide Injektionen sind besonders problematisch aufgrund des erhöhten Risikos für eine Sehnenruptur und die Veränderung der Sehnenstruktur.2 In gleicher Weise sind orale NSAID für den Langzeiteinsatz ungeeignet, da sie das Risiko unerwünschter Ereignisse, wie etwa einer gastrointestinalen Blutung, Nierenverletzung, eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls bergen.3 Die wirksamsten Therapien sind diejenigen, die eine regenerativen Reaktion in der Sehne fördern. Physiotherapie (einschließlich Übungen und Stoßwellen-Therapie) sowie Behandlungen mit Hyaluronsäure haben in der Vergangenheit jeweils positive Effekte gezeigt. Eine Übungstherapie - insbesondere exzentrisches Krafttraining bei gleichzeitiger Verlängerung und Kontraktion des Muskels - wird als sehr gute Standardlösung für die Tendopathie-Behandlung betrachtet und ist insbesondere bei der Behandlung von Achillessehnen- und Patellarsehnen- (Kniesehnen) Tendopathien effektiv.1 Diese Form des Trainings stimuliert die Neubildung der Sehne,4,5 deren Neuorganisation und die Heilung.6 Eine andere Form der Physiotherapie, die Stoßwellen-Therapie, ist in jüngerer Zeit bei der Behandlung von Tendopathie beliebter geworden. Es hat sich gezeigt, dass dies bei der Neubildung der Sehne hilfreich ist, da die Zellneubildung angeregt wird7 und Prozesse gefördert werden, die den Abbau des beschädigten Gewebes fördern.8 Hyaluronsäureinjektionen in oder um die Sehnen ist ein effektiver komplementärer Ansatz zur Physiotherapie und kann die Genesung beschleunigen. Hyaluronsäureinjektionen haben eine nachweisbar entzündungshemmende Wirkung bei Tier- und Zellmodellen sowie positive Auswirkungen auf die Bildung neuer Zellen und Kollagenablagerungen gezeigt.9 Diese Prozesse sind entscheidend für die Regeneration von gesundem Gewebe.
Wie effektiv sind Hyaluronsäureinjektionen bei Tendopathie?
- In Verbindung mit Physiotherapie können Hyaluronsäureinjektionen die Genesung im Vergleich zu einer reinen Physiotherapiebehandlung um bis zu 12 Tage beschleunigen.10
- Hyaluronsäureinjektionen sind effektiver und weniger schmerzvoll als Stoßwellen-Therapien.11
- Hyaluronsäureinjektionen sind für alle Tendopathien geeignet, haben sich aber als besonders wirksam bei Drehgelenk- (Schulter-)Tendopathien,10 Achillessehnenentzündung11 und Tennisarm11 erwiesen.
Was sind Nebenwirkungen von Hyaluronsäureinjektionen?
Hyaluronsäureinjektionen sind aufgrund der Molekülstruktur, die der natürlich auftretenden, im menschlichen Körper produzierten Hyaluronsäure entspricht, gut verträglich. Eine Tendopathiebehandlung mit Hyaluronsäure ist nachweislich sicher, wobei mäßige Schmerzen nach der Injektion als häufigste Nebenwirkung genannt werden.10
Wie wird die Behandlung durchgeführt?
Hyaluronsäure kann einmal pro Woche in oder um die betroffene Sehne injiziert werden, insgesamt zwischen 1 und 3 Injektionen. Die Behandlung ist besonders wirksam, wenn die Injektion von Ultraschall begleitet wird und sollte nur von erfahrenen und für peritendinöse oder Intra-Sheath-Injektionen geschulten Ärzten durchgeführt werden.